Endo

Mehr Ferrule durch Kfo Extrusion

von Friedrich Sauer

Kfo Extrusion

Hier ist ein Fall einer KFO-Extrusion. Der ganze Fall hat von Anfang bis Ende 6 Monate gedauert. Man kann sich sicher streiten, ob hier ein Implantat nicht schneller gewesen wäre. In diesem Fall habe ich nicht die Erstberatung durchgeführt. Ich hätte diesen Zahn eher extrahiert. Meine Laune war auch nicht unbedingt besser, als die Kofferdamligatur den ganzen „Aufbau“ herruntergerissen hat.

Auf der anderen Seite sehe ich häufig, dass zu schnell zu Implantaten geraten wird, und gerade bei jüngeren Patienten (hier knapp unter 30) darf man sich schon die Frage stellen, wie lange so ein Implantat wirklich halten soll… Ich meine, wenn ich mir manche 10 oder 15 Jahresdaten anschaue, sind die natürlich alle gut, aber meine 6er sind auch schon über 15 Jahre im Mund und keiner kommt auf die Idee, mir das als super Erfolg zu verkaufen.

Ich bin kein Fan der Kfo-Extrusion. Denn es wird schnell ein Minusgeschäft, wenn die Brackets sich lösen. Hier wurde jedes einzelne Bracket an unterschiedlichen Terminen nochmals geklebt. Dazu kommt, dass ich selber auch keine Erfahrung im Bonden von Brackets habe, was sicher nicht unwichtig ist. Interessanterweise hat sich hier mein heißgeliebtes Optibond FL als eher unpraktisch gegenüber den Universaladäsiven bewiesen. Bei einer reinen Schmelzfläche macht einem das schon Gedanken, aber wenn es zum Debonding kam, dann immer zwischen Plastikbracket und Komposit. In der zweiten Runde wurden die Brackets dann auch noch mit Aluoxid bestrahlt und mit dem Universaladhäsiv vorbereitet.

KFO Extrusion – der Fall

KFO Extrusion – Der KFO Teil

Die Extrusionphase war ungefähr 5 Wochen lang und die Retensionsphase betrug 4 Wochen.

Kfo Extrusion

KFO Extrusion – der prothetische Teil

Nach Abschluss der Extrusion habe ich erst mit Komposit die Zahnform für das PV direkt im Mund modelliert. Dabei kann der Patient zwischendurch zusammenbeissen, und ich habe schon erste Okklusionskontakte im noch weichen Komposit. Danach wurde eine normaler PV-Abfromung durchgeführt, um ein PV herzustellen. Dadurch, dass das Weichgewebe bei der Extrusion mitextrudiert wurde, habe ich vor der PV-Erstellung eine kleinere Gingivektomie durchgeführt.

Vor dem Einsetztermin ist das PV abgefallen und wir hatten eine wunderbar reizlose Gingiva. Zementiert wurde mit Panavia.

Fazit KFO Extrusion

Die reinen Materialkosten sind bei dieser Kfo-Extrusion sehr gering. Der NiTi-Bogen und die Plastik Brackets sind im Vergleich zu den Materialkosten von der Magnetextrusion gering. Aber ich mag die Kfo-Extrusion irgendwie nicht. Eine chirugische Extrusion bzw. intentionelle Replantation wäre eindeutig schneller gewesen. Auch das Weichgewebe wäre bei einer chirurgischen Extrusion vorhersagbarer dort geblieben, wo es am Anfang auch war.

Wer mehr über die intentionelle Replantation wissen will, muss sich unbedingt diesen Artikel druchlesen (Gabriel Krastl, Roland Weiger, Andreas Filippi). Für ganz faule wurde der Artikel sogar als Podcast vertont.

 

Wie geht es weiter?

Intentionelle Replantation ist schon ein sehr spannendes Thema. Vielleicht ergibt sich mal die Indikation dafür.

Seid gespannt!

Euer Team von Saure Zaehne.de

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Gerüchteküche: Neue biokeramische Sealer – CeraSeal

CeraSeal?

 

Neue biokeramische Sealer braucht das Land!

Eigentlich war für heute ein anderer Beitrag geplant, aber bei Facebook im Profil vom Hiroyasu Yoshimatsu ist etwas sehr spannendes aufgetaucht. Ein neuer biokeramischer Sealer namens „CeraSeal“.

Anscheinend sind gerade Samples unterwegs, denn in den Kommentaren hat sich gleich ein weiterer, nicht unbekannter Endodontologe geäußert, dass er auch eine Testpackung erhalten hat.

Eine Vertreterin von Meta Biomed aus den USA hat bestätigt, dass es ein vorgemixter Sealer ist und auch ein Putty entwickelt wird.

Auf dem deutschen Markt ist nur Total Fill von FKG mit seinem biokeramischen Sealer vertreten. Damit meine ich, dass der Sealer in einer einfachen Spitze direkt applizierbar ist. Natürlich gibt es noch weitere biokeramische Sealer auf dem deutschen Markt wie das BioRoot RCS von Septodont und GuttaFlow bioseal von Coltene. BioRoot RCS muss man selber anmischen und GuttaFlow bioseal wird im Spitzenansatz vermischt.

Ich finde ja die Kombination mit dem passenden Putty besonders spannend, denn das ist auch das richtig teure bei Total Fill.

Zum Glück ist ja bald die ESE und da kann man die Meta-Vertreter mal in Ruhe ausfragen. Nach der VDZE-Tagung will ich vor allem wissen, welcher Radioopaquer hier zum Einsatz kommt und wie gut es sich im Vergleich zum Total Fill Sealer anfühlt, den ich seit der Markteinführung in Deutschland nutze.

Ich bin gespannt.

 

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Postendo Onlay Teilkrone

von Friedrich Sauer

Postendo Onlay Teilkrone

Meine Postendoversorgung der Wahl ist eine Onlay-Teilkrone. Ich fand es immer schade, dass man nach einer Endo den ganzen Schmelz zirkulär für eine Krone abträgt und den besten Adhäsionsbereich verliert. Kronen funktionieren natürlich gut, aber ein Onlay ist leichter zu erneuern als eine Krone. Die Abformung für ein Onlay ist auch leichter.

Der folgende Fall ist die Fortsetzung vom Guttapercha Fistel Blogpost.

Postendo Onlay Teilkrone – Die Modelle

Postendo Onlay Teilkrone

Postendo Onlay Teilkrone – Der klinische Teil

Das Provisorium ist bei Onlays immer das Hauptproblem. Ich nutze dafür Telio CS Onlay. Wir haben es in der Praxis zunächst nur für die Hugo Klaiber Matrizentechnik genommen, aber für Onlays ist es super. Wer genau auf das PV-Bild schaut, merkt, dass vestibulär das CS mit etwas Flow verblendet wurde, damit es nicht so auffällt im sichtbaren Bereich. Nach Sandstrahlung ist die mit Flow versiegelte Dentinoberfläche optimal vorbereitet für die nächsten adhäsiven Schritte. Der Workflow ist hier sehr von David Gerdolle inspiriert worden.

Das ganze ist nicht zu 100% unsichtbar, besonders wenn es um einen 4er geht, der ja quasi ein Frontzahn ist. Das untere Bild wurde nach knapp 20 Tagen aufgenommen. Der Patient wusste Bescheid, dass man einen Übergang an der Vestibulärfläche sehen kann. Jeder Zahnarzt muss hier selber entscheiden, wie erkennbar der Übergang ist.

Wer mehr über diesen Workflow wissen will muss, sich mal bei Dentinal Tubules das Video anschauen:


 

Wie geht es weiter

Die ESE in Brüssel steht vor der Tür. Die Chancen stehen sehr gut, dass es Podcast mässig dazu etwas geben.
Und der Mittwochsbeitrag ist auch schon in der Vorbereitung.

Seid gespannt!

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Webinar: HaWi spricht über Pips

HaWi spricht über Pips

Ich bekomme ja immer mal wieder Email vom DT Study Club. Diesmal war eine Überraschung dabei! Denn HaWi spricht über Pips.
HaWi ist Dr. Herrmann vom Wurzelspitze Blog.

Auf dem vorletzten Ü-day in Bad Kreuznach hat er schon über den Morita-Laser gesprochen und schöne Videos gezeigt. Damals hatte er den Laser noch nicht so lange und mittlerweile ist über ein Jahr vergangen.

Vor Pips spielten Laser in der Endodontie keine Rolle, aber die Frage ist natürlich, ob es sich lohnt, nur für die Endo einen Laser zu kaufen. Ich hatte mal einen Preis für den Morita Laser gehört. Waren es 60.000 € oder 80.000 € Netto? Das könnten im schlimmsten Fall 95.000 € Brutto sein. Also wenn man den Laser über 5 Jahre abschreibt, muss dieser pro Jahr knapp 20.000 € einbringen, damit es sich lohnt. Aber die Hauptfrage ist eher, wie hoch sind die Verbrauchskosten. Ich war etwas überrascht, als ich hörte, dass die Pips-Spitze auch mal erneuert werden muss.

Ich werde versuchen, mir das Webinar anzusehen. Mein letztes Webinar bei DT habe ich komplett auf dem Handy auf dem Weg nach hause geschaut/gehört.

Und das tolle an Live-Webinaren ist ja die Möglichkeit, irgendwelche Fragen zu stellen.

Einsatz des Morita AdvErL Evo Lasers in der endodontischen Behandlung

Fazit: HaWi spricht über Pips

Mein letztes Webinar war von Wolfgang Boer. Ich muss endlich mal seinen Hands on Kurs besuchen. Ich habe schon vor ein paar Jahren ein Webinar von ihm gesehen und fand es super.

Das war unser Mittwochs Beitrag. Kurz und knapp!

Bis bald.

 

Ps: Falls Du das hier liest, Wolfgang Boer, du brauchst unbedingt Nic Tone Kofferdam!

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Single Visit Revision

von Friedrich Sauer

Single Visit REvision

Single Visit Revision – also in einer Sitzung revidieren und abfüllen. Es gibt Zahnärzte, die nur Single Visits machen. In meinen Händen klappt es selten. Bei Revisionen hängt es immer davon ab, wie gut die alte Wurzelfüllung herausgeht und ob die Kanäle gängig sind.

 

Bei einem Röntgenbild mit zu kurzer Wurzelfüllung hat man entweder richtig Glück und kommt gut bis zum Apex oder es läuft richtig scheiße. Ich schreibe es so direkt, weil es manchmal iatrogene Gründe gibt, warum die WF zu kurz ist. Verblockungen, Stufen, Frakturen, Kalzifikationen und/oder extreme Krümmungen. Schreibt es in die Kommentare, wenn ich etwas vergessen haben sollte. Ein präoperatives DVT macht bei Revisionen fast immer Sinn. Eigentlich macht es immer Sinn, sobald der Zahn mehr als eine Wurzel hat und selbst bei den „Einwurzligen“ habe ich schon Ausnahmen von dieser Regel erlebt.

In diesem Fall kommt noch eines weiteres Problem dazu: Leakage! Man kann auf den Bildern schon erkennen, dass die Komposit-Füllung undicht ist. Das gute an Leakage ist manchmal, dass die alte WF dadurch leichter herausgeht. Schon beim leichten Sondieren trat Exsudat aus. Hier kam dann mein Lieblingsinstrument und meiner Meinung nach fast schon ein „Must have“ der Gutta Remover zum Einsatz. Es wäre natürlich zu schön, wenn die WF als Ganzes damit herausgegangen wäre, aber zusammen mit dem Micro Opener 30.02 war schon einmal das gröbste, ohne Einsatz von Hypo, raus. Ohne Hypo weil es zwar hier schon Sinn macht, ich aber noch nichts präendodontisch aufgebaut hatte. Denn Leakage und die damit verbundenen Biofilme sind doch das Hauptproblem in der Zahnmedizin, und hier will ich eine optimale Adhäsion haben.

Optimale Adhäsion heißt für mich Sandstrahlen mit 50 µm Aluoxid. Denn aus der PA wissen wir, dass Biofime sich nur mechanisch entfernen lassen. Selbst unser Ätzgel schafft es nicht, die Biofilme zu beseitigen. Außerdem mag ich mittlerweile sehr die matten Dentinflächen. Unter dem Mikroskop und diesem Makrobild kann man dann fast wie Baumringe das Alter und die Geschichte dieses Zahns erahnen. Man vergisst manchmal, dass Dentin lebendes Gewebe ist.

 

Ein Foto mit angelegter Matrize fand ich eine zeitlang als Zeitverschwendung. Aber wenn man sich dieses Foto mal in Ruhe anschaut, erkennt man viele kleiner Fehler. Ich konnte aufgrund der mesialen Kippung des 5ers nicht mit einem klassischen Keil arbeiten, sondern musste Teflon zum Abdichten nehmen. Sobald der Zahn mit Komposit aufgebaut wurde, geht es bei mit Hypo los. Das Foto selber wurde mit fertiger WF aufgenommen. Die Matrize ist eine 0,35 mm M mit subgingivalen Flügel von Tor VM.

 

 

Ich finde die angulierten Fotos von meiner fertigen Füllung immer etwas ernüchternd im Vergleich zu einem unberührten Zahn. Aber gegen die Natur kommt man nicht an.

Fazit – Single Visit REvision – Welche MAterialien wurden benutzt

Ich finde den restaurativen Teil immer etwas spannender als den Endo-Teil. Aber wenn der Titel schon endodontisch ist, fangen wir damit auch an

Endo Materialien:

  1. CM Feilen bis 50.04
  2.  XP Shaper und Finisher
  3. Endovac, Irri S und NaOCl 5,25%, CA 40%, CHX 2%
  4. Biokeramische WF mit 50.04er Mastercone

Resto Materialien von apikal nach coronal:

  1. GC Premio Bond
  2. Venus CL
  3. EverXposterior
  4. Everstick Net
  5. Essentia U und CV Flo
  6. Malfarbe Braun und Ochre

 

Wer sich jetzt fragt, wozu die Materialien Nummer drei und vier muss mal in den letzten Blog Fall reinschauen. Denn ich überkuppele sehr gerne schon bei der Präendo die Zähne. Aber bei einem 4er, der fast ein Frontzahn ist, sollte man vorher mit dem Patienten über eine solche Überkuppelung sprechen. Denn das kann sichtbar sein. Hier habe ich das leider vergessen zu besprechen und den Zahn mit einem Glasfasernetz zirkulär verstärkt. Das Ganze basiert auf einer immer noch nicht veröffentlichten Studie aus einem Vortrag, die ich beim letzten Direct Kongress gehört hatte. Die Werte für eine reine Verstärkung mit EverX waren nur etwas besser im Vergleich zur Komposit Verschluss Gruppe. Aber im Zusammenhang mit einem zirkulären Glasfasernetz wurden die Werte bei od und mod Kavitäten schlagartig besser, weil die Höckerauslenkung geringer war. Aber wie gesagt, die Studie dazu ist noch nicht veröffentlicht.

 

Wie geht es weiter?

In diesem Fall wurde ein Kompositinstrument benutzt, das ich sehr sinnvoll finde. Das wird bald ein kleiner Mittwochsartikel werden.

 

Seid gespannt! Euer Team von Saurezaehne.de

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Endodontie im Jahr 1917

Endodontie im Jahr 1917

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Es lohnt sich, die knapp 20 Minuten zu investieren, um dieses Video zu sehen. Seien wir doch ehrlich, es hat sich nicht viel geändert. Immer noch nutzen wir einen Kofferdam, Spüllösungen, rotierende Instrumente zur Aufbereitung, Röntgenbilder und sterile Instrumente.
Die einzige wirkliche Innovation ist da eher das DVT, aber das war es schon an Innovation.

Fazit Endodontie im Jahr 1917

1917 wurde schon Kofferdam gelegt, also sollte das im Jahr 2017 kein Problem sein, oder?

Das war unser Mittwochskurzbeitrag! Bis Bald.

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Molaren Endo Resto Workflow – Mein aktuelles 2017er Konzept

von Friedrich Sauer

Molaren Endo Resto Workflow

Wenn man sich den typischen Molaren Endo Resto Workflow anschaut, sind die Röntgenbilder immer langweilig. Kenner wissen natürlich, was für Arbeit hinter diesem Röntgenbild steckt.

 

Mit dem ersten klinischen Bild ist für mich der Ablauf klar.

Als erstes muss die provisorische Füllung und das Amalgam entfernt werden. Da die bukkale und palatinale Wand sehr dünn sind, ist für mich klar, dass diese Wände schon bei der Preendo überkuppelt werden müssen. Die spätere postendodontische Restauration muss ja schließlich auch mindestens ein Teilkronenonlay sein. Aus dem Röntgenbild wissen wir schon, dass distal die Am-Füllung einen Überhang hat und distale Füllungen an endständigen Zähne immer eine kleine Herausforderungen sind.

Ich arbeite immer mit Zahnseideligaturen und kürze die Ligatur nicht mehr, damit ich später noch die Chance habe sie festzuziehen. Anhand des Bildes kann man schön erkennen, dass dies nötig ist. Der seidenmatte Glanz des Dentins kommt vom Sandstrahlen mit Aluoxid. Danach erkennt man auch alle Kanaleingänge viel besser. Risse im Zahn werden auch dadurch sichtbar.

Endo Resto Workflow Endo Resto Workflow

Distal wurde die Matrizenproblematik mit einer Tor VM Matrize, Teflon und flüssigem Kofferdam gelöst. Mesial kam mein Lieblingsspannring zum Einsatz, die Matrize wurde zusätzlich mit Teflon an den Zahn adaptiert. Was man auf diesem Bilder nicht sieht, ist, dass ich auch den Kavitätenboden im Bereich der Wurzelkanaleingänge mit einem transparenten Flow abgedeckt habe, bevor NaOCl zum Einsatz kam. Das Ganze nennt sich IES und ist eine Variante vom IDS, auf das ich später eingehe.

Zum Ende vom ersten Termin sieht das ganze so aus. Das Risiko einer Wand Fraktur wurde aufgrund der Teilkronenartigen Gestaltung erstmal minimiert. In der Mitte vom Zahn schimmert es absichtlich etwas blau durch.

Molaren Endo Resto Workflow 2. Termin

 

Der zweite Termin beginnt gleich mit einer Überraschung. Eine Überraschung die ich mittlerweile aktiv bei Provisorien nutze, die hier aber unbeabsichtigt war. Die Zahnseideligatur ist ein effektives Mittel zur atraumatischen Entfernung von Kronen. Eine Zahnseide EKR.

IES - immediate Endodontic sealing

Der Hauptteil der Aufbereitung und Spülung erfolgt in der Zweiten Sitzung. Ich nutze hauptsächlich CM Feilen („controlled Memmory Files“) die biegbar sind. Spülung erfolgte hier mit NaOCl 5,25%, Zitronensäure 40% und CHX2%. Die Desinfektion wurde unterstützt durch Ultraschallaktivierung mit Irri S und Endovac.

Die Wurzelfüllung selber finde ich eher unwichtig, sie erfolgt bei mir in Single Cone Technik mit biokeramischem Sealer. Ich finde es wichtiger, die WF eher so tief wie möglich abzuschmelzen und mit einem Flow zu verschließen. Wenn der Boden der Zugangskavität vorher bereits mit Flow versiegelt wurde, erwarte ich weniger Nebenwirkungen vom NaOCl. Denn 55% Adhäsionsverlust durch Hypo-Nutzung sind schon eine Ansage. Interessanter Weise ist die Literatur sich darüber gar nicht so einig, aber das liegt eher daran, dass oft nicht zwischen „Kavitätentoilette“ und Endo-Spülung unterschieden wird. IES – Immediate Endodontic Sealing. Über IES wird es vielleicht einen DGET-Kurzvortrag vom Blogkollegen geben. Die Bestätigung dafür steht noch aus.

Die Zugangskavität habe ich mit Cl Flow, EverXposterior, CV Flo und Essentia Universal verschlossen. Aufgrund der geringen Zahnrestsubstanz habe ich die Wände der Zugangskavität mit dem Eversticknet zirkulär verstärkt. Die Implantatkrone wurde unter Kofferdam mit Temp Bond zementiert.

Fazit Molaren Endo Resto Workflow

Posteendodontisch halte ich hier eine Onlay-Teilkrone für am sinnvollsten. Mesial ist noch Schmelz vorhanden und eine Vollkronenpräp würde die bereits dünnen bukkalen und palatinalen Wände vollständig entfernen. Mb2-Liebhaber im Blog werden diesen Kanal auf jeden Fall vermissen. Hätte ich nicht vor der Behandlung ein DVT zur Verfügung gehabt, hätte ich fast schon Gewissensbisse diesen Fall hier hochzuladen. Die Db Wurzel ist mit der Pal Wurzel verschmolzen. Die Mb Wurzel ist dagegen untypisch schlank.

Wie geht es weiter?

Wir von SaureZähne wollen demnächst probieren während der Woche einen kleinen Artikel hochzuladen. Das sind entweder Podcasts, Videos oder Online Fortbildungen, die wir gut fanden. Oder auch Produkte, die wir lieben und täglich nutzen.

Seid gespannt

 

Euer Team von Saure Zaehne

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Nachtrag Tempörärer Verschluss: der komplette Fall

von Friedrich Sauer

Nachtrag Tempörärer Verschluss

Nach ungewollter offline Sommerpause geht es endlich weiter!

Nachtrag Tempörärer Verschluss

Fazit

Das Hauptproblem hier ist leakage. Leakage durch die 2mm Guttaschicht auf dem Kavitätenboden, leakage durch die insuffiziente TK und/oder leakage aufgrund der PA Problematik. Am liebsten hätte ich auch gleich eine neue TK gepräpt, aber hier war nicht letztendlich für den Endo teil zuständig. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die Recalls.

Bis bald auf Saurezaehne.de!

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Temporärer Verschluss von endodontischen Zugangskavitäten

von Friedrich Sauer

Temporärer Verschluss von endodontischen Zugangskavitäten

Die meisten meiner Endos sind in zwei Terminen. Nicht mit Absicht, sondern weil ich anscheinend zu langsam bin, alles in einem Termin zu schaffen. Also brauche ich einen temporären Verschluss der Zugangskavität. Ich habe ein paar Dinge ausprobiert und finde das so, wie ich es jetzt mache am, angenehmsten vom Workflow.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

nach Aufbereitung

steriles Schaumstoffpellet

Cavit G (3M)

temporärer VErschluss

blauer Kofferdam (Cerkamed) nach Sandstrahlung mit Aluoxid (Ronvig)

Universaladhäsiv (GC Premio Bond)

Temporärer Verschluss mit Komposit (Filtek One 3M)

Warum nicht nur mit Cavit verschließen?

Man kann natürlich den Zugang nur mit Cavit verschließen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass Patienten gerne mal Termine so verschieben, dass man nicht weiß, ob das Cavit noch dicht ist. Daher bevorzuge ich einen okklusalen Kompositverschluss. Ich habe auch immer Kompositproben von Messen in meiner Schublade, die nur darauf warten, einmal ausprobiert zu werden. Das Filtek One kam hier zur erstem mal zum Einsatz. Beim nächsten Mal wird es wieder komplett entfernt, aber es ist eine gute Möglichkeit mal ein neues Komposit zu testen. Das blaue Flow (flüssiger Kofferdam) dient dabei zur Orientierung und ich könnte gar nicht ohne diese Farbe arbeiten. Ich kann so meine Zugangskavität vom letzten Termin wiederherstellen, wenn ich alles blaue mit einem Batt Bohrer entfernt habe.

Ich habe auch mal anstatt von sterilen Schaumstoffpellets Teflon ausprobiert, fand es aber nicht optimal. Denn ich hatte immer Probleme das Teflon restlos zu entfernen.

 

Wie geht es weiter?

Vielleicht ist der temporäre Verschluss etwas zu basic für viele Leser, aber man muss auch mal über die einfache Dinge sprechen. Beim nächsten Mal wird es um offene Zähne gehen, die Schmerzen bereiten. Dabei soll doch das Offenlassen gerade dies verhindern, oder?

 

Bis Bald bei Saure Zaehne.de

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Fragremover

von Friedrich Sauer

FRagremover

Ein Fall von letzter Woche, eine 40.04er Feile ist abgebrochen. Ich musste dreimal einen neuen Draht einspannen, weil die scharfen Kanten der Bruchstelle mir das Leben schwer gemacht haben. Es ist schon doof, wenn man einen 3er nicht in einer Sitzung schafft, aber ich bin froh, dass ich den Fragremover damals gekauft habe.

40.04er Feile

Feilenlänge 25 mm

Fragremover

Danke Frag remover

 

Fazit FRag remover

Es ist mehr als ein „nice to have“. Ich musste den Fragremover schon knapp fünf Mal einsetzen. Er funktioniert gut, aber ich hoffe, dass mich meine 40.04er Feilen nicht länger ärgern. Denn will man ein Experte für frakturierte Instrumente werden? Eher nicht.

Wie geht geht es weiter?

Der Fall wäre noch spannender mit Röntgenbildern …. Also „full Case soon“

 

Bis Bald auf Saure Zähne

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