Postendo

Grenzen der direkten Zahnmedizin

von Friedrich Sauer

Diesen Fall habe ich direkt gelöst, aber es ist ein Grenzfall von der Indikation her.

Zwei kleine Updates
1. Auf der ESE war der beste Vortrag von Stephane Simone über Vitalerhaltung bei tiefer Karies.

2. Fans von Wurzelspitze müssen sich den 1.10.2019 merken.

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Prämolaren Caninisierung – selten aber gut

von Friedrich Sauer

Prämolaren Caninisierung

Die Prämolaren-Caninisierung ist eine seltene Indikation. 2016 hatte ich einen Fall im Blog hochgeladen und erst vor kurzem wieder so einen Fall gehabt. Im Vergleich zu dem 2016er Fall war hier die Isolation einfacher, aber dafür gab es eine alio loco Perforation als Bonus.

Stammleser werden zwei Bilder noch vom letzten Blogpost kennen.

Die Perforation wurde mit Bio MTA + verschlossen. Danach decke ich das MTA mit CL Flow ab.

Fazit Caninisierung

Perforationen können ganz schon bluten. Früher habe ich immer Hypo zur Blutstillung genommen. Seitdem ich das IES Konzept verfolge, probiere ich Hypo an dieser Stelle zu vermeiden und nehme stattdessen TCA – Trichlosessigsaure. TCA kannte ich bisher von der Behandlung externer Resorptionen zur Blutstillung und ist in Deutschland sonst eher unbekannt. Bei RIPE habe ich gelesen das Linc TCA auch zur Blutstillung beim Fadenlegen nutzt. Wahrscheinlich eins der Dinge, die so einfach sind, dass man nicht darüber spricht. Wenn man TCA googelt findet man Berichte von kosmetischen Hautpeelings. Zum Glück gibt es aera, da findet man gleich das richtige Produkt.

Seitenansicht Caninisierung

Wie geht es weiter?

Das Podcast Team will demnächst sehr aktiv werden. Es könnte auch mal ein paar internationale Podcasts geben. Seid gespannt.

 

Euer Team von Saure Zähne!

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Verflixte Randleiste – direkte Klasse I Post Endo Versorgung

von Friedrich Sauer

Verflixte Randleiste

Die verflixte Randleiste –  soll man sie stehen lassen oder irgendwie erhalten?

Auf dem Präop-Röntgenbild hatte ich gehofft, dieses Problem nicht zu haben. Denn vor jeder Endo muss man sich immer Gedanken machen, wie die Postendo-Versorgung aussehen soll. Klasse I Kavitäten brauchen keine Postendo-Versorgung, aber es kommt sehr darauf an, wie nah die Klasse I an der Randleiste ist. Beim Betrachten vom Röntgenbild hatte ich noch die leise Hoffnung, dass ich mir keine Gedanken darum machen muss. Denn der Patient wollte jede Postendo-Versorgung sehr weit in die Zukunft schieben.

Verflixte Randleiste

Die verflixte Randleiste verstärken?

Ich habe mich an einen Vortrag bei der Direct 2017 Konferenz erinnert und dort hat Mark Frater indirekt über dieses Thema gesprochen. Er hat Klasse II Kavitäten mit einem Glasfasernetz verstärkt und in seinen Versuchen gute bzw. sehr gute Ergebnisse bezüglich des Stabilitätsgewinns bekommen. Leider sind diese Ergebnisse bis heute noch nicht veröffentlicht. Ich finde es aber gut, so etwas im Hinterkopf zu haben, um es in diesem Fall anzuwenden.

Fazit verflixte Randleiste

Welche Materialien wurden hier verwendet?

  • Venus Flow CL
  • EverXposterior
  • Eversticknet
  • Essentia Universal

Ich selber finde ja, dass die Fissuren hier ruhig etwas tiefer sein könnten. In der Schrägansicht kann man das gut erkennen. Ich fand diese Perspektive am Anfang quatsch, aber jetzt weiß ich langsam, warum sie doch Sinn macht.

Wie geht es weiter?

Ich bin gerade an einer spannenden Aktion beteiligt. Das wird noch nicht verraten. Jeder, der auf Facebook unterwegs ist, wird es dann merken.

Bis bald auf SaureZaehne.de

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Mehr Ferrule durch Kfo Extrusion

von Friedrich Sauer

Kfo Extrusion

Hier ist ein Fall einer KFO-Extrusion. Der ganze Fall hat von Anfang bis Ende 6 Monate gedauert. Man kann sich sicher streiten, ob hier ein Implantat nicht schneller gewesen wäre. In diesem Fall habe ich nicht die Erstberatung durchgeführt. Ich hätte diesen Zahn eher extrahiert. Meine Laune war auch nicht unbedingt besser, als die Kofferdamligatur den ganzen „Aufbau“ herruntergerissen hat.

Auf der anderen Seite sehe ich häufig, dass zu schnell zu Implantaten geraten wird, und gerade bei jüngeren Patienten (hier knapp unter 30) darf man sich schon die Frage stellen, wie lange so ein Implantat wirklich halten soll… Ich meine, wenn ich mir manche 10 oder 15 Jahresdaten anschaue, sind die natürlich alle gut, aber meine 6er sind auch schon über 15 Jahre im Mund und keiner kommt auf die Idee, mir das als super Erfolg zu verkaufen.

Ich bin kein Fan der Kfo-Extrusion. Denn es wird schnell ein Minusgeschäft, wenn die Brackets sich lösen. Hier wurde jedes einzelne Bracket an unterschiedlichen Terminen nochmals geklebt. Dazu kommt, dass ich selber auch keine Erfahrung im Bonden von Brackets habe, was sicher nicht unwichtig ist. Interessanterweise hat sich hier mein heißgeliebtes Optibond FL als eher unpraktisch gegenüber den Universaladäsiven bewiesen. Bei einer reinen Schmelzfläche macht einem das schon Gedanken, aber wenn es zum Debonding kam, dann immer zwischen Plastikbracket und Komposit. In der zweiten Runde wurden die Brackets dann auch noch mit Aluoxid bestrahlt und mit dem Universaladhäsiv vorbereitet.

KFO Extrusion – der Fall

KFO Extrusion – Der KFO Teil

Die Extrusionphase war ungefähr 5 Wochen lang und die Retensionsphase betrug 4 Wochen.

Kfo Extrusion

KFO Extrusion – der prothetische Teil

Nach Abschluss der Extrusion habe ich erst mit Komposit die Zahnform für das PV direkt im Mund modelliert. Dabei kann der Patient zwischendurch zusammenbeissen, und ich habe schon erste Okklusionskontakte im noch weichen Komposit. Danach wurde eine normaler PV-Abfromung durchgeführt, um ein PV herzustellen. Dadurch, dass das Weichgewebe bei der Extrusion mitextrudiert wurde, habe ich vor der PV-Erstellung eine kleinere Gingivektomie durchgeführt.

Vor dem Einsetztermin ist das PV abgefallen und wir hatten eine wunderbar reizlose Gingiva. Zementiert wurde mit Panavia.

Fazit KFO Extrusion

Die reinen Materialkosten sind bei dieser Kfo-Extrusion sehr gering. Der NiTi-Bogen und die Plastik Brackets sind im Vergleich zu den Materialkosten von der Magnetextrusion gering. Aber ich mag die Kfo-Extrusion irgendwie nicht. Eine chirugische Extrusion bzw. intentionelle Replantation wäre eindeutig schneller gewesen. Auch das Weichgewebe wäre bei einer chirurgischen Extrusion vorhersagbarer dort geblieben, wo es am Anfang auch war.

Wer mehr über die intentionelle Replantation wissen will, muss sich unbedingt diesen Artikel druchlesen (Gabriel Krastl, Roland Weiger, Andreas Filippi). Für ganz faule wurde der Artikel sogar als Podcast vertont.

 

Wie geht es weiter?

Intentionelle Replantation ist schon ein sehr spannendes Thema. Vielleicht ergibt sich mal die Indikation dafür.

Seid gespannt!

Euer Team von Saure Zaehne.de

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Postendo Onlay Teilkrone

von Friedrich Sauer

Postendo Onlay Teilkrone

Meine Postendoversorgung der Wahl ist eine Onlay-Teilkrone. Ich fand es immer schade, dass man nach einer Endo den ganzen Schmelz zirkulär für eine Krone abträgt und den besten Adhäsionsbereich verliert. Kronen funktionieren natürlich gut, aber ein Onlay ist leichter zu erneuern als eine Krone. Die Abformung für ein Onlay ist auch leichter.

Der folgende Fall ist die Fortsetzung vom Guttapercha Fistel Blogpost.

Postendo Onlay Teilkrone – Die Modelle

Postendo Onlay Teilkrone

Postendo Onlay Teilkrone – Der klinische Teil

Das Provisorium ist bei Onlays immer das Hauptproblem. Ich nutze dafür Telio CS Onlay. Wir haben es in der Praxis zunächst nur für die Hugo Klaiber Matrizentechnik genommen, aber für Onlays ist es super. Wer genau auf das PV-Bild schaut, merkt, dass vestibulär das CS mit etwas Flow verblendet wurde, damit es nicht so auffällt im sichtbaren Bereich. Nach Sandstrahlung ist die mit Flow versiegelte Dentinoberfläche optimal vorbereitet für die nächsten adhäsiven Schritte. Der Workflow ist hier sehr von David Gerdolle inspiriert worden.

Das ganze ist nicht zu 100% unsichtbar, besonders wenn es um einen 4er geht, der ja quasi ein Frontzahn ist. Das untere Bild wurde nach knapp 20 Tagen aufgenommen. Der Patient wusste Bescheid, dass man einen Übergang an der Vestibulärfläche sehen kann. Jeder Zahnarzt muss hier selber entscheiden, wie erkennbar der Übergang ist.

Wer mehr über diesen Workflow wissen will muss, sich mal bei Dentinal Tubules das Video anschauen:


 

Wie geht es weiter

Die ESE in Brüssel steht vor der Tür. Die Chancen stehen sehr gut, dass es Podcast mässig dazu etwas geben.
Und der Mittwochsbeitrag ist auch schon in der Vorbereitung.

Seid gespannt!

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