Revision

Drei verschiedenen Füllungen an einem Zahn – Revision

von Friedrich Sauer

Es wird Zeit für einen klinischen Fall Revision – wenn in vielen Praxen Kronen das „Brot und Butter“-Geschäft ist, dann ist es bei mir die Molaren-Revision.

Ich habe die wichtigsten Informationen in die Bilder gepackt. Bin gespannt, wie es bei Euch ankommt.

Wie geht es weiter?

 

Ich habe mich beim RIPE together Symposium in Lissabon angemeldet – ich bin sehr gespannt, ob im Programm auch etwas für mich als Endo-Resto-Zahnarzt dabei sein wird – ich befürchte aber nicht. Aber ich freue mich auf den Austausch, das Netzwerken und Treffen mit online-Bekanntschaften. Wer mich treffen will, es aber nicht zu RIPE schafft, der sollte mal auf die Fortbildungsliste 2019 schauen. Ich werde nicht alle schaffen, aber ESE und DGET sollten drin sein.

Bis bald.

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Denti Pro App – Intentionelle Replantation

von Friedrich Sauer

Denti Pro App

Gestern wurde ein Fall von mir in der Denti Pro App als TOP Case gelistet. Es ist eine besondere Ehre, meinen Namen neben Größen wie Chu John und Victor Sherbakov zu sehen. Ich finde es auch bemerkenswert, weil es kein spektakulärer Implantatfall ist oder ein abgedrehtes überrealistisches Komposit. Es ist Zahnerhaltung, mit der man sonst im Internet kaum Aufmerksamkeit bekommt.

Denti Pro App

Denti Pro App

Links zur App

IOS: https://goo.gl/LvAu5m

Android: https://goo.gl/prziWF

 

Intentionelle Replantation

Intentionelle Replantation die chirurgische Extrusion

Der Zahn wurde atraumatisch mit Zalex extrahiert. Benex wäre sicher auch eine Option, die ich nicht in der Praxis habe, und ich mag die Idee nicht, dass dazu eine aktive Schraube in den Zahn gedreht wird. Komischerweise scheint es laut der Uni Würzburg ganz gut zu funktionieren, und ich kann jedem nur den Vortrag von Gabriel Krastl beim DOC empfehlen. Zur Zeit kann man das DOC auch vier Wochen kostenlos testen, wenn man auf diesen Link hier geht.

Geschient wurde hier für 15 Tage. Wenn man es ganz genau nimmt, braucht dieser Zahn keinen Glasfaserstift. Denn das Ziel der Extrusion ist der Gewinn von genügend Ferrule. Denn der nächste Schritt ist die Versorgung mit einer passenden Vollkrone.

 

Wie geht es weiter?

Der DGET Podcast sollte dieses Wochenende kommen, aber die Veröffentlichung wurde spontan verschoben. Seid gespannt.

Euer Team von SaureZähne.de

 

PS: Bei diesen Bildern wurde diesmal anders geblitzt… Dazu kommt bestimmt auch nochmal ein Beitrag!

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Single Visit Revision

von Friedrich Sauer

Single Visit REvision

Single Visit Revision – also in einer Sitzung revidieren und abfüllen. Es gibt Zahnärzte, die nur Single Visits machen. In meinen Händen klappt es selten. Bei Revisionen hängt es immer davon ab, wie gut die alte Wurzelfüllung herausgeht und ob die Kanäle gängig sind.

 

Bei einem Röntgenbild mit zu kurzer Wurzelfüllung hat man entweder richtig Glück und kommt gut bis zum Apex oder es läuft richtig scheiße. Ich schreibe es so direkt, weil es manchmal iatrogene Gründe gibt, warum die WF zu kurz ist. Verblockungen, Stufen, Frakturen, Kalzifikationen und/oder extreme Krümmungen. Schreibt es in die Kommentare, wenn ich etwas vergessen haben sollte. Ein präoperatives DVT macht bei Revisionen fast immer Sinn. Eigentlich macht es immer Sinn, sobald der Zahn mehr als eine Wurzel hat und selbst bei den „Einwurzligen“ habe ich schon Ausnahmen von dieser Regel erlebt.

In diesem Fall kommt noch eines weiteres Problem dazu: Leakage! Man kann auf den Bildern schon erkennen, dass die Komposit-Füllung undicht ist. Das gute an Leakage ist manchmal, dass die alte WF dadurch leichter herausgeht. Schon beim leichten Sondieren trat Exsudat aus. Hier kam dann mein Lieblingsinstrument und meiner Meinung nach fast schon ein „Must have“ der Gutta Remover zum Einsatz. Es wäre natürlich zu schön, wenn die WF als Ganzes damit herausgegangen wäre, aber zusammen mit dem Micro Opener 30.02 war schon einmal das gröbste, ohne Einsatz von Hypo, raus. Ohne Hypo weil es zwar hier schon Sinn macht, ich aber noch nichts präendodontisch aufgebaut hatte. Denn Leakage und die damit verbundenen Biofilme sind doch das Hauptproblem in der Zahnmedizin, und hier will ich eine optimale Adhäsion haben.

Optimale Adhäsion heißt für mich Sandstrahlen mit 50 µm Aluoxid. Denn aus der PA wissen wir, dass Biofime sich nur mechanisch entfernen lassen. Selbst unser Ätzgel schafft es nicht, die Biofilme zu beseitigen. Außerdem mag ich mittlerweile sehr die matten Dentinflächen. Unter dem Mikroskop und diesem Makrobild kann man dann fast wie Baumringe das Alter und die Geschichte dieses Zahns erahnen. Man vergisst manchmal, dass Dentin lebendes Gewebe ist.

 

Ein Foto mit angelegter Matrize fand ich eine zeitlang als Zeitverschwendung. Aber wenn man sich dieses Foto mal in Ruhe anschaut, erkennt man viele kleiner Fehler. Ich konnte aufgrund der mesialen Kippung des 5ers nicht mit einem klassischen Keil arbeiten, sondern musste Teflon zum Abdichten nehmen. Sobald der Zahn mit Komposit aufgebaut wurde, geht es bei mit Hypo los. Das Foto selber wurde mit fertiger WF aufgenommen. Die Matrize ist eine 0,35 mm M mit subgingivalen Flügel von Tor VM.

 

 

Ich finde die angulierten Fotos von meiner fertigen Füllung immer etwas ernüchternd im Vergleich zu einem unberührten Zahn. Aber gegen die Natur kommt man nicht an.

Fazit – Single Visit REvision – Welche MAterialien wurden benutzt

Ich finde den restaurativen Teil immer etwas spannender als den Endo-Teil. Aber wenn der Titel schon endodontisch ist, fangen wir damit auch an

Endo Materialien:

  1. CM Feilen bis 50.04
  2.  XP Shaper und Finisher
  3. Endovac, Irri S und NaOCl 5,25%, CA 40%, CHX 2%
  4. Biokeramische WF mit 50.04er Mastercone

Resto Materialien von apikal nach coronal:

  1. GC Premio Bond
  2. Venus CL
  3. EverXposterior
  4. Everstick Net
  5. Essentia U und CV Flo
  6. Malfarbe Braun und Ochre

 

Wer sich jetzt fragt, wozu die Materialien Nummer drei und vier muss mal in den letzten Blog Fall reinschauen. Denn ich überkuppele sehr gerne schon bei der Präendo die Zähne. Aber bei einem 4er, der fast ein Frontzahn ist, sollte man vorher mit dem Patienten über eine solche Überkuppelung sprechen. Denn das kann sichtbar sein. Hier habe ich das leider vergessen zu besprechen und den Zahn mit einem Glasfasernetz zirkulär verstärkt. Das Ganze basiert auf einer immer noch nicht veröffentlichten Studie aus einem Vortrag, die ich beim letzten Direct Kongress gehört hatte. Die Werte für eine reine Verstärkung mit EverX waren nur etwas besser im Vergleich zur Komposit Verschluss Gruppe. Aber im Zusammenhang mit einem zirkulären Glasfasernetz wurden die Werte bei od und mod Kavitäten schlagartig besser, weil die Höckerauslenkung geringer war. Aber wie gesagt, die Studie dazu ist noch nicht veröffentlicht.

 

Wie geht es weiter?

In diesem Fall wurde ein Kompositinstrument benutzt, das ich sehr sinnvoll finde. Das wird bald ein kleiner Mittwochsartikel werden.

 

Seid gespannt! Euer Team von Saurezaehne.de

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WordPress Wurzelspitze – Komposit Klasse V

von Friednald Saucker

wordpress wurzelspitze

WordPress Wurzelspitze … Wie oft habe ich diese zwei Wörter im Browser eingegeben. Ich mochte nicht nur die Endofälle, sondern auch die Off Topic-Themen. So bin ich auf Atul Gawande gestossen, einen amerikanischer Chirurgen, der tolle Bücher schreibt. Aber heute geht es darum, dass der Wurzelspitze Blog aufhört bzw. nicht mehr regelmässig veröffentlichen wird. Schade! Jedoch ein guter Zeitpunkt für einen Endofall!

Endo Resto

Wir starten mit einem Röntgenbild im klassischen Wurzelspitze Stil!

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WordPress Wurzelspitze Style

Kenner erkennen schon auf dem Röntgenbild, dass die Revision hier eher ein „no brainer“ war. Die Isolation und Restauration mit Komposit war anspruchsvoller.

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doppelte Zahnseideligatur

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palatinale, insuffiziente Restauration

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ein Klassiker – 1 mm unter dem Komposit beginnt die WF

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modizifierte Kofferdamklammer

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das Weiße distal ist Teflon

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das ist der Moment, in dem die innere Anspannung langsam nachlässt

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Malfarbe, MALFARBE!

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Finales Komposit Klasse V bei einer Nachkontrolle 14 Tage später

Fazit

Folgende Materialien wurden hier im Restoteil verwendet:

  • Nik Tone Kofferdam
  • Teflon
  • Tor VM Matrize M 0,35 mm hochkant
  • Kerr Gel Etchand
  • Cerkamed Blue Etch
  • Optibond FL
  • Venus CL
  • GC Flo CV
  • HRI UD5 UD3 UE2
  • Micerium enamel plus hfo stain weiß

Folgende Materialien wurden hier im Endoteil verwendet:

  • Hartzell Gutta Remover
  • VDW C-Pilot Feilen ISO 10 und 12,5
  • Hyflex CM bis 50.04
  • Cerkamed Endo Aspirator
  • NaOCl 5,25%
  • EDTA 17%
  • CHX 2%
  • PUI: VDW Irri-S
  • XP-Endo Finisher
  • Endovac
  • Total Fill Sealer

Wer genau auf die Röntgenbilder schaut, sieht, dass etwas Material extrudiert wurde. Sehr ärgerlich, aber wahrscheinlich bzw. hoffentlich klinisch nicht relevant. Ich habe hier auf einen Glasfaserstift verzichtet, werde mir aber noch ein paar Meinungen dazu einholen. Auf der DGÄZ-Tagung am Tegernsee hat Maria Bruhnke aus der Charite auf Ihrem Poster wurzelkanalbehandelte OK 1er mit verschiedenen Defekten verglichen. Die Frage war, ab wann ein Glasfaserstift einen Stabilitätsgewinn bringt. Am Ende hat der GF-Stift erst etwas gebracht, wenn kein Ferrule mehr vorhanden war.

Wie geht es weiter?

Ha Wi hat zu drei Dingen aufgerufen:

  • Schreibt!
  • Fotografiert!
  • Dreht Videos!

Hier ist ein Video zum Fall!



Nächste Woche geht es weiter!

Seid gespannt… Euer SaureZaehne.de Team.

 

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