Mein Optibond Fl Protokoll oder IDS – Immediate Dentin Sealing

Von Friedrich Sauer

Optibond FL

Wer kennt nicht Optibond FL? Es ist seit 1995 auf dem Markt und zählt zu den Top Adhäsivsystemen weltweit. Für Zahnärzte wie Uwe Blunk oder Pascal Magne ist es der Goldstandart.

In dem folgenden Video zeigt David Gerdolle die Anwendung von Optibond Fl im Rahmen einer Onlay-Präparation. Er nutzt es als Dentinversiegelung – IDS (Immediate Dentin Sealing) so wie fast alle aus der Bioemulation Gruppe:

Mein Optibond FL Protokoll

  1. Schmelzätzung für 30s und Dentinätzung für 15s
  2. Wasserspühlung für 30s
  3. aktive Primerapplikation für 30s
  4. 10s Luft
  5. Adhäsiv einpinseln und Überschüsse entfernen
  6. Lichthärtung von mindestens 40s
  7. Flowapplikation auf das Dentin und Lichthärtung

Wie wende ich dieses Optibond FL protokoll klinisch an?

Man braucht eine Stopuhr für dieses Protokoll. Meine Einheit hat zwei einprogramierte Timer die ich benutze. Einmal eine Minute und der andere ist auf 30s eingestelllt.

Zuerst ätze ich den Schmelz mit einer dünnfliesenden Phosphorsäure (Kerr, Etchand Gel) „selektiv“ an. Für diesen Schritt habe ich eine extra dünne Kanüle an der Spritze. Dann werden beide Timer gleichzeitig gestartet. Nach 15 Sekunden ätze ich das Dentin mit einem visköserem Ätzgel und einer extra dicken Kanüle (Cerkamed, Blue Etch). Wenn der 30 Sekunden-Timer abgelaufen ist, fange ich an, alles mit Wasser abzuspülen bis der 60 Sekunden Timer piept.

Sobald ich mit dem Primer anfange, wird der 30s Timer aktiviert. Aktives Primen heisst, man muss das Dentin so mit dem Applitip bearbeiten, dass dieser sich durchbiegt. Die Oberfläche muss danach glänzen.

Nach der Applikation des Adhäsivs nehme ich gerne einen Saugstreifen (Kettenbach Sugi), um eine Pfützenbildung zu vermeiden.

Lichthärtung ist ein Thema für sich. Meine Lampe hat 1.000 mW/cm und ich habe zwar etwas von mindestens 40s Lichthärtung geschrieben, aber es kommt sehr auf die Größe und die Tiefe der Kavität an. Fakt ist, dass man laut dem Abstandsquadratgesetz, dass ich in Physikklasse 10 hatte, pro 1 mm Lichtenergie verliert. Dadurch braucht eine typische 4mm tiefe Kavität locker 40 Sekunden und bei den sehr tiefen Kavitäten kann man für die Minute fast kurz aus dem Zimmer gehen, weil die Minute so ewig lang erscheint.

Optibond FL nach Lichthärtung vor einer Vitalen Pulpa Therapie mit MTA

Optibond FL nach Lichthärtung vor einer Vitalen Pulpatherapie mit MTA

Fazit Optibond FL

Ich gebe es zu… ich habe es schon zu Unizeiten benutzt und das prägt natürlich sehr. Im Prinzip nutze ich dadurch Optibond FL schon seit über 8 Jahren. Etwas, dass seit über 20 Jahren auf dem Dentalmarkt ist, ist schon eine Aussage für sich. Wie viele Adhäsivsysteme in dieser Zeit wieder vom Markt verschwunden sind, will ich gar nicht wissen.

Wie geht es weiter?

Das Video ist von David Gerdolle, ein Zahnarzt von dem hier bestimmt noch mehr zu lesen sein wird.

Posted by Donald Becker und Freunde

Schreibe einen Kommentar