Temporärer Verschluss von endodontischen Zugangskavitäten

von Friedrich Sauer

Temporärer Verschluss von endodontischen Zugangskavitäten

Die meisten meiner Endos sind in zwei Terminen. Nicht mit Absicht, sondern weil ich anscheinend zu langsam bin, alles in einem Termin zu schaffen. Also brauche ich einen temporären Verschluss der Zugangskavität. Ich habe ein paar Dinge ausprobiert und finde das so, wie ich es jetzt mache am, angenehmsten vom Workflow.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

nach Aufbereitung

steriles Schaumstoffpellet

Cavit G (3M)

temporärer VErschluss

blauer Kofferdam (Cerkamed) nach Sandstrahlung mit Aluoxid (Ronvig)

Universaladhäsiv (GC Premio Bond)

Temporärer Verschluss mit Komposit (Filtek One 3M)

Warum nicht nur mit Cavit verschließen?

Man kann natürlich den Zugang nur mit Cavit verschließen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass Patienten gerne mal Termine so verschieben, dass man nicht weiß, ob das Cavit noch dicht ist. Daher bevorzuge ich einen okklusalen Kompositverschluss. Ich habe auch immer Kompositproben von Messen in meiner Schublade, die nur darauf warten, einmal ausprobiert zu werden. Das Filtek One kam hier zur erstem mal zum Einsatz. Beim nächsten Mal wird es wieder komplett entfernt, aber es ist eine gute Möglichkeit mal ein neues Komposit zu testen. Das blaue Flow (flüssiger Kofferdam) dient dabei zur Orientierung und ich könnte gar nicht ohne diese Farbe arbeiten. Ich kann so meine Zugangskavität vom letzten Termin wiederherstellen, wenn ich alles blaue mit einem Batt Bohrer entfernt habe.

Ich habe auch mal anstatt von sterilen Schaumstoffpellets Teflon ausprobiert, fand es aber nicht optimal. Denn ich hatte immer Probleme das Teflon restlos zu entfernen.

 

Wie geht es weiter?

Vielleicht ist der temporäre Verschluss etwas zu basic für viele Leser, aber man muss auch mal über die einfache Dinge sprechen. Beim nächsten Mal wird es um offene Zähne gehen, die Schmerzen bereiten. Dabei soll doch das Offenlassen gerade dies verhindern, oder?

 

Bis Bald bei Saure Zaehne.de

Posted by Donald Becker und Freunde

2 comments

Hallo,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Ja, Komposit an sich ist nicht billig. Aber es gibt in jeder Praxis Farben aus dem D und C Farbbereich, die kurz vorm Ablaufen sind. Diese eigenen sich wunderbar dafür. Ich selber habe eine ganze Schublade mit Proben, die dafür locker 6 Monate noch reichen.

Und am Ende wird es erst teuer, wenn der Patient aufgrund einer verlorenen Füllungen den Terminplan einer Praxis durcheinander bringt. Das kostet weitaus mehr als der Materialpreis von knapp 3,50€ für eine Kapsel Komposit.

GIZ aus einer Kapsel ist im übrigen teurer als man denkt. Am Ende muss man das nehmen, was zum Praxisworkflow passt.

Schönes Wochenende noch … Oder Semesterferien?

Anonymous

Interessanter Artikel und auch wichtiges Thema!
Das Blaue ist natürlich eine tolle Idee! Nur eine Frage (von einem Studenten): Ist das Komposit dafür nicht eigentlich zu teuer? Wäre da nicht eine Schicht GIZ die passendere Variante?

Schreibe einen Kommentar