Donald Becker und Freunde

Machst Du die Bilder mit dem Mikroskop?

 von Friedrich Sauer

Machst du die Bilder mit dem Mikroskop?

Ich bekomme diese Frage immer mal wieder. Fast alle Bilder im Blog sind mit meiner „DLSR“ also Spiegelreflexkamera aufgenommen worden. Dabei ist der Kamerabody nicht einmal so wichtig, sondern eher das Objektiv und dann der Blitz. Hier sind zwei Bilder aus der gleichen klinischen Situation.

Ich finde die Farbe im Bild mit dem Blitz schöner, aber das Licht kommt nicht so gut auf dem Kavitätenboden an. Hier ist das Mikroskop mit seiner direkten LED-Beleuchtung im Vorteil, aber die Farben sind viel blasser. Ich habe in den letzten Monaten immer mal wieder mit den Einstellungen der Sony Alpha herumgespielt, war aber nie zufrieden. Dieses Bild wurde im Automatik-Modus aufgenommen, und ich kann endlich mal etwas mit diesen Bildern anfangen.

Fazit -Machst du die Bilder mit dem Mikroskop?

Ich persönlich finde die geblitzten Bilder besser. Aber man kann auch einen Blitz an ein Mikroskop anbringen und so blitzen. Vom Workflow ist das Fotografieren mit dem Mikroskop theoretisch am einfachsten. Theoretisch, wenn das, was ich im Objektiv sehe, auch das gleiche wäre, wie auf dem Monitor. Leider muss ich immer mit dem Variofokus nachjustieren damit das Bild auf dem Monitor und somit auch auf dem Foto scharf ist. So bin ich mit der DLSR im Prinzip gleich schnell.

Wie geht es weiter?

Ich bin mittlerweile ein Fan der digitalen dentalen Fotografie geworden und probiere, alle meine Fälle irgendwie zu dokumentieren. Es ist meiner Meinung nach ein reines learning by doing und daher finde ich manche angebotene Fotografie-Fortbildungen sinnlos.

Vor knapp zwei Jahren habe ich mal ein Artikel zum Thema fotografieren geschrieben : „Fang an Fotos zu machen“. Seit dem haben sich ein paar Details geändert, aber der Artikel ist für jeden, der in die dentale Fotografie einsteigen will, immer noch interessant. Demnächst wird es bestimmt mehr zu diesem Thema geben.

Seid gespannt.

Euer Team von Saure Zaehne

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Denti Pro App – Intentionelle Replantation

von Friedrich Sauer

Denti Pro App

Gestern wurde ein Fall von mir in der Denti Pro App als TOP Case gelistet. Es ist eine besondere Ehre, meinen Namen neben Größen wie Chu John und Victor Sherbakov zu sehen. Ich finde es auch bemerkenswert, weil es kein spektakulärer Implantatfall ist oder ein abgedrehtes überrealistisches Komposit. Es ist Zahnerhaltung, mit der man sonst im Internet kaum Aufmerksamkeit bekommt.

Denti Pro App

Denti Pro App

Links zur App

IOS: https://goo.gl/LvAu5m

Android: https://goo.gl/prziWF

 

Intentionelle Replantation

Intentionelle Replantation die chirurgische Extrusion

Der Zahn wurde atraumatisch mit Zalex extrahiert. Benex wäre sicher auch eine Option, die ich nicht in der Praxis habe, und ich mag die Idee nicht, dass dazu eine aktive Schraube in den Zahn gedreht wird. Komischerweise scheint es laut der Uni Würzburg ganz gut zu funktionieren, und ich kann jedem nur den Vortrag von Gabriel Krastl beim DOC empfehlen. Zur Zeit kann man das DOC auch vier Wochen kostenlos testen, wenn man auf diesen Link hier geht.

Geschient wurde hier für 15 Tage. Wenn man es ganz genau nimmt, braucht dieser Zahn keinen Glasfaserstift. Denn das Ziel der Extrusion ist der Gewinn von genügend Ferrule. Denn der nächste Schritt ist die Versorgung mit einer passenden Vollkrone.

 

Wie geht es weiter?

Der DGET Podcast sollte dieses Wochenende kommen, aber die Veröffentlichung wurde spontan verschoben. Seid gespannt.

Euer Team von SaureZähne.de

 

PS: Bei diesen Bildern wurde diesmal anders geblitzt… Dazu kommt bestimmt auch nochmal ein Beitrag!

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Einmal B4 palatinal bitte

von Friedrich Sauer

B4 Palatinal

Das erste Bild ist zwei Jahre alt. Damals habe ich eine Versiegelung an diesem OK 2er empfohlen.

Der Fall erinnert mich an meine Uni-Zeit. Wir Studenten haben in der Chirurgie assistiert und der Oberarzt fragte plötzlich warum der OK 2er einer der häufigsten wurzelkanalbehandelten Zähne ist. Es sind diese kleinen palatinalen Gruben. Dieses Foramen caecum kann auch ein Hinweis auf eine Invagination sein, aber dies ist hier nicht der Fall.

Normalerweise hätte ich diesen Zahn einfach nur versiegelt und nicht viel gebohrt. Aber der Patient kam nach zwei Jahren wieder, weil es leichte Beschwerden gab. Aus diesem Grund habe ich die Verfärbung komplett entfernt, um sicherzugehen, dass es keine Pulpabeteiligung gibt. Nach dem Anätzen sieht man sehr gut, dass in der Mitte der Kavität Dentin vorhanden ist, während der Schmelz weißlich schimmert.

Verschlossen wurde das ganze nur mit einem transparenten Flow. In meinen Augen die beste Wahl, da so auf jeden Fall die Farbe immer stimmt.

Fazit

Ich werde manchmal gefragt, ob ich die Bilder unter dem Mikroskop machen. In diesem Fall habe ich wirklich mal ein Foto unter dem Mikroskop gemacht und das ist das Ergebnis. Die Bilder sehen bei mir unter dem Mikroskop einfach nicht gut aus.

Der andere Zweier hat auch eine Füllung bekommen. Nur die Klammer war eine andere.

Wie geht es weiter?

Vor knapp zwei Jahren habe ich über die Brinker B4 schon etwas geschrieben. Die Zeit vergeht schnell.

Und am Wochenende war die DGET-Tagung und da wird es bestimmt etwas vom Podcast Team geben.

 

Bis dahin Euer Blog Team von Saure Zaehne Punkt DE

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Isoliert, Invertiert, Teflonisiert, Präpariert

von Friedrich Sauer

Isoliert, Invertiert, Teflonnisiert, Präpariert

Teflonisiert – mir war gar nicht klar, dass es dieses Wort wirklich gibt!

mit kofferdam Isoliert

Isoliert

mit Kofferdam Invertiert

Invertiert

mit Kofferdam Teflonisiert

Teflonisiert

Unter Kofferdam Präpariert

Präpariert

Fazit – Teflonisiert

Es ist noch nicht 100% offiziell – aber das Pfaff Institut in Berlin wird 2018 einen Kofferdamkurs anbieten. Der Fall selber ist noch so frisch, dass es noch keine endgültigen Bilder gibt. Nach dem Bild „Präpariert“ ist der Preendo Freihand aufgebaut worden inklusive Dentinversiegelung ala IDS oder IES (imeadeate Endodontic Sealing).

 

Wie geht es weiter?

OK, jetzt wurden zwei Teaser in einen Blogpost eingebaut, der im Prinzip nur aus Bilder besteht. Das Podcast Team muss mal wieder etwas hochladen und aufklären!

 

Bis bald auf Saure Zaehne DE

 

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XP Shaper nochmal

von Friedrich Sauer

XP Shaper nochmal

Ich fange gleich mit zwei Bildern an. Es ist der gleiche Shaper zum gleichen Zeitpunkt, nur mit unterschiedlichem Hintergrund.

Ich habe dieses Mal diese Feile ganz klassisch angewendet. Per Hand bis 15.02 aufbereitet und dann mit dem Shaper in jedem Kanal einmal kurz auf Arbeitslänge minus 0,5 mm. Danach dann 30 Sekunden pro Kanal leicht auf und ab bewegt. Eigentlich wollte ich danach mit der Feile nochmal in einen Kanal gehen doch im Mikroskop flackerte die Feile etwas. Beim genauen Hinschauen sieht man, dass der XP-Shaper kurz vor der Fraktur war. Das erinnerte mich an den ESE Vortrag von Gilberto Debilian, bei dem er erwähnte, dass die Shaper nicht länger als zweieinhalb Minuten benutzt werden sollten aufgrund von cyclic fatigue tests. Wenn man damit einen oberen Molaren mit vier Kanälen bearbeitet, wird es recht knapp mit der Zeit. Bisher habe ich mit Hyflex CM die Kanäle bis 15.04 aufbereitet und nutzte dann erst den Shaper. Ich gehe mal davon aus, dass dann weniger Spannung auf das Instrument kommt und es den Zahn ohne Fraktur übersteht. Das ganze erinnert mich an einen Satz von Michael Arnold: „Alles, was rotiert, kann fakturieren“. Und ja, der XP-Shaper ist mir schon einmal gebrochen.

Der klinische Fall zum Instrument

Wie oft war die Herausforderung hier eher restaurativ. Im Röntgenbild konnte man schon erahnen, dass es eine Stufe im Aufbau gibt. Durch die Isolation mit Kofferdam konnte man diese einfach darstellen, aber das hieß dann für mich, auch gleich die komplette, alte Füllung herauszunehmen. Dazu musste der bukkale und palatinale Höcker gleich partiell überkuppelt werden. Wenn die spätere Versorgung eine Teilkrone mit Höckerfassung sein soll, kann man dies gleich beim Preendo mitmachen und riskiert weniger Frakturen.

Fazit

Hier wurde palatinal mit Hyflex CM bis 60.04 aufbereitet. Mb1, Mb2 und Db bis 40.04. WF erfolgte in Single Cone mit Bioceramischen Sealer.

Spülung erfolgte mit den üblichen Verdächtigen: 5,25% NaOCl, 40% Zitronensäure und 2%CHX. Aktiviert wurden diese mit Irri S, Xp Finisher und Endovac.

Die Krone habe ich mit 50 µm Aluoxid gesandstrahlt, dann mit Monobond plus und Scotchbond Universal behandelt. Der Verschluss erfolgte mit Essentia. Der Fall war auch bei der Essentia Aktion dabei.

 

Wie geht es weiter?

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und für Mitte November muss ich für die „offline“ Welt etwas vorbereiten, was leider viel Zeit kostet. Ich hoffe ich schaffe dann trotzdem ein paar Beiträge. Seid gespannt!

 

Euer Team von Saure Zähne

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#Essentiauniversal – eine Facebookaktion von GC

von Friedrich Sauer

#Essentiauniversal

Unter dem Hashtag: #Essentiauniversal haben in dieser Woche Zahnärzte aus ganz Europa klinische Fälle von Kompositrestaurationen hochgeladen. Ich selber war einer der beiden Deutschen die an der Aktion beteiligt waren. Die Aktion lief hauptsächlich auf Facebook.

Meine Favoriten

    • Ich habe einige Favoriten bei der Aktion und fang an mit Clarence die gar nicht aus Europa kommt sondern aus Neuseeland und sehr aktiv im online Marketing ist. Sie war der erste mit dem Hashtag #Essentiauniversal.
    • Aus der Slowakei kommt ein weiterer guter Beitrag von Rudalf Novotny

  • hier ist ein weiter sehr gut Dokumentierter Fall von Radoslav Asparuhov aus Bulgarien

    • mein persönlicher Liebling in der Aktion hat die Fälle nicht ganz öffentlich zugängig gemacht bzw. ist mein Lieblingsfall von Ihm nur in der „Essentia by GC“ Gruppe zu finden

    • Heutzutage sind Videos natürlich immer super, dazu hat GC Europe ein Video hochgeladen. Leider weiß ich gar nicht von welchem Zahnarzt dieses Video ist aber ich vermute das es ein UK Zahnarzt ist da das Dentinaltubules Logo auftaucht. Es lohnt sich das Video anzuschauen um den Kompositpinsel im Einsatz zu sehen.

Mein Lieblingsfall – eine primärkaries

Hier kommt jetzt noch ein eigener Fall aus der Aktion:

Dies ist ein Fall einer Primärkaries die mit #Essentiauniversal versogt wurde.

Warum betone ich so dass es eine Primärkaries ist? Mein klinischer Alltag besteht daraus Füllungen oder Wurzelkanalbehandlungen zu erneuern. Also ein klassischer Redentistry Alltag den wohl viele Zahnärzte und Zahnärtzinnen kennen.
Im Vorfeld dieser Marketing Aktion von GC haben sich alle Zähnärzte die an der Essentia Aktion beteiligt sind in einer privaten Gruppe untereinander ausgetauscht. Als ich den Fall dort vorgestellt habe war die erste Frage ob es sich im ein „failing Komposit“ handelt.
Das mit dem Kontaktpunkt war hier keine einfache Sache und es ist möglich dass dieser aufgrund der Größe auch gar nicht direkt zu lösen ist. Initial war die Kavität auch so scharfkantig das ich keine Ligatur anlegen konnte. So kann man in diesem Fall sehen welche Effekte die einzelnen Isolationsschritte haben.

#Essentiauniversal

Fazit #Essentiauniversal

Ich arbeite viel mit dem CV Flo und somit war es keine Umstellung für mich mit dem LoFlo den Dentinkern wie gewohnt aufzubauen. Wenn alles die gleiche Farbe hat muss man anders als bei der Trilaminar Technik nicht einmal aufpassen das der Dentinkern ggf. zu hoch modelliert ist. Anstatt Trilaminar nennt man es nun einfach Monolaminar Technik oder Single Body. Im Seitenzahnbereicht ist die Farbe am ende nicht so wichtig. Am ende ist doch die Form das wichtigste und nicht die Farbe. Damit aber die okklusale Anatomie sichtbar ist brauchen wir Malfarben.

Wie geht es weiter?

Der November wird spannend! Auch weil ich jetzt eine CAD CAM Maschine zu meiner Verfügung habe und diese ausgiebig testen werde.

Bis bald auf SaureZaehne

 

Ps:

Bevor jemand fragt, Disclaimer für die Aktion habe ich von GC ein Essentia Universal Kit (enthält HiFlo, LoFlo und Essentia Universal) bekommen.

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Zahn offen – Ein seit drei Monaten offener Zahn mit Schmerzen

Zahn offen – Ein seit drei Monaten offener Zahn mit Schmerzen

von Friedrich Sauer

Zahn offen lassen

Ich mag es nicht, wenn der Zahn offen ist, und finde es sogar sinnlos. In Berlin ist diese Therapie leider sehr beliebt, vermutlich, weil es die meiste Zeit zur Beschwerdefreiheit führt. Viele Patienten, die ich mit offenen Zähnen sehe, haben in der Regel keine Beschwerden. Dieses Jahr war dies bei diesem jungen Patienten aber nicht der Fall. Sein offener Zahn schmerzte seit drei Wochen. Sowohl manuelle Aufbereitung als auch maschinelle Aufbereitung waren alio loco erfolglos. Der Patient war bei uns für eine zweite Meinung, bevor er sich noch den Zahn aufgrund der Beschwerden entfernen lassen würde.

 

zahn offen

In Zeiten, in denen Single Visit Endo möglich ist, kann man sich hier durchaus fragen, ob man das ganze nicht in einer Sitzung macht. Aber dies dem Patienten zu erklären, ist in diesem Fall nicht möglich. Daher habe ich die Behandlung in zwei Sitzungen durchgeführt. Zur zweiten Sitzung war der Patient beschwerdefrei.

EverXposterior

EverXposterior

CV Flo

CV Flo

Tetric A3

Tetric A3

Fazit Zahn offen

Ich habe in der ersten Sitzung mesial bis 40.04 und distal bis 50.04 aufbereitet. Gespült wurde mit NaOCl 5,25%, Zitronensäure 40% und CHX 2%. Der letzte Blogpost hat in der Facebook Gruppe Dentalfamilie zur Diskussion geführt, ob ein .04 Taper zu gering ist und man nicht lieber apikal kleiner aufbereiten sollte, aber dafür einen .06er Taper nehmen soll. In diesem Fall habe ich bei der Aufbereitung mir den Dentinabtrag der Feilen immer genau angeschaut. Dieses „visual Gauging“ ergab, dass es bei 25.04 keinen Dentinabtrag gab und dieser erst bei 30.04 wahrnehmbar war. Man muss sich auch immer darüber im Klaren sein, dass wir die Biofilme entfernen bzw. stören; dies geht in der PA auch am besten mit mechanischer Entfernung.

Im zweiten Termin bin ich distal noch bis 60.04 gegangen. Ansonsten wurde mit dem XP finisher, Ultraschall Irri S und Endovac gearbeitet. Die WF ist eine Single Cone Technik mit BC Sealer. Adhäsiver Verschluss mit Cl Flow, Everxposterior, CV Flo und A3 Komposit.

Wie geht es weiter?

Nächste Woche wird kompositlastig! Vielleicht gibt es auch schon einen fertigen Podcast, wenn der Beitrag online ist.

 

Seid gespannt. Euer Team von Saure Zähne

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XP-Shaper – Fazit nach ein paar Einsätzen

Von Friedrich Sauer

XP- Shaper

Den XP-Shaper habe ich auf der 2017er IDS kennengelernt und finde dieses Instrument sehr spannend. Im Gegensatz zu anderen bin ich anfällig für Werbung und probiere gerne neue Dinge aus, damit mir nicht langweilig wird. Dann bilde ich mir ein, in bestimmten klinischen Situationen genau dieses spezielle Instrument zu brauchen, um erfolgreich zu sein. Sehr Naiv, aber diese „AHA“ Momente hatte ich beim Fragremover und bei dem XP Finisher. Dieser Fall von einem UK 6er war mein persöhnlicher Shaper Moment.

Mein XP-Shaper Moment

Es passiert mir manchmal, dass ich mit meiner 40.04er Feile auf Länge bin und die Mastercones nicht runter gehen. Ich mache in solchen Fällen dann trotzdem weiter mit dem Röntgenbild, denn ich will genau wissen wo der Stopp ist. Normalerweise hätte ich dann nochmal die 40.04er Feile genommen oder wäre vielleicht eine Größe weiter gegangen. Aber meine 8er C-Pilot Feile sagte mir schon zu Beginn der Behandlung, dass dies kein einfacher Zahn ist. Die Hyflex CM Feilen haben mir auch ähnliche Rückmeldungen gegeben. Ich habe also den Shaper genommen um herauszufinden, ob ich nun mit dem gleichem Mastercone auf meine Länge komme.

XP-Shaper

Fazit XP Shaper

 Es ist schon faszinierend, dass nach 30 Sekunden pro Kanal XP Shaper die Mastercones wunderbar auf die Länge geglitten sind. Das erinnert mich an Micro CT Bilder mit den vielen Isthmus-Verblockungen aufgrund des Debrisabtrags der Feilen. Ich kann hier natürlich nicht sagen, ob dies der Grund war, aber ist sicher kein unwichtiger Faktor. Ich setze mittlerweile den XP Shaper gerne bei Revisionen ein. Nicht als initiale Feile sondern um Sealer/Guttareste von den Dentinwänden zu bekommen. Etwas wo ich sonst viel mit Ultraschall und Micro Debridern gearbeitet habe.

Ich bin mal gespannt wie lange der Shaper der „einzige“ seiner Art bleibt. Die SAF hat zwar eine komplett andere Wirkungsweise, aber ist am ehesten vergleichbar mit dem Shaper.
Also Fazit: das Ding ist schon sehr cool aber für knapp 32€ inkl. Steuer pro Feile ist schon eine Ansage.

Ein Beitrag nur mit Röntgenbildern?

Eine SaureZaehne.de Beitrag der nur aus Röntgenbildern besteht? Hier sind die Bilder vom Fall:

everxposterior

Wer hat den Riss vor dem Sandstrahlen gesehen? Hier kam auch wieder das Glasfasernetz aus dem Fall von letzter Woche zu Einsatz. Das Post Endo Onlay wurde auch zügig geplant.

Wie geht es weiter?

Die letzten Beiträge waren alle sehr Endo lastig. Vielleicht sollte die Podcastabteilung mal etwas hochladen zum Thema Karies und die ewige Frage, wieviel man entfernen soll. Seid gespannt.

 

Euer Team von Saure Zähne

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Verflixte Randleiste – direkte Klasse I Post Endo Versorgung

von Friedrich Sauer

Verflixte Randleiste

Die verflixte Randleiste –  soll man sie stehen lassen oder irgendwie erhalten?

Auf dem Präop-Röntgenbild hatte ich gehofft, dieses Problem nicht zu haben. Denn vor jeder Endo muss man sich immer Gedanken machen, wie die Postendo-Versorgung aussehen soll. Klasse I Kavitäten brauchen keine Postendo-Versorgung, aber es kommt sehr darauf an, wie nah die Klasse I an der Randleiste ist. Beim Betrachten vom Röntgenbild hatte ich noch die leise Hoffnung, dass ich mir keine Gedanken darum machen muss. Denn der Patient wollte jede Postendo-Versorgung sehr weit in die Zukunft schieben.

Verflixte Randleiste

Die verflixte Randleiste verstärken?

Ich habe mich an einen Vortrag bei der Direct 2017 Konferenz erinnert und dort hat Mark Frater indirekt über dieses Thema gesprochen. Er hat Klasse II Kavitäten mit einem Glasfasernetz verstärkt und in seinen Versuchen gute bzw. sehr gute Ergebnisse bezüglich des Stabilitätsgewinns bekommen. Leider sind diese Ergebnisse bis heute noch nicht veröffentlicht. Ich finde es aber gut, so etwas im Hinterkopf zu haben, um es in diesem Fall anzuwenden.

Fazit verflixte Randleiste

Welche Materialien wurden hier verwendet?

  • Venus Flow CL
  • EverXposterior
  • Eversticknet
  • Essentia Universal

Ich selber finde ja, dass die Fissuren hier ruhig etwas tiefer sein könnten. In der Schrägansicht kann man das gut erkennen. Ich fand diese Perspektive am Anfang quatsch, aber jetzt weiß ich langsam, warum sie doch Sinn macht.

Wie geht es weiter?

Ich bin gerade an einer spannenden Aktion beteiligt. Das wird noch nicht verraten. Jeder, der auf Facebook unterwegs ist, wird es dann merken.

Bis bald auf SaureZaehne.de

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Mehr Ferrule durch Kfo Extrusion

von Friedrich Sauer

Kfo Extrusion

Hier ist ein Fall einer KFO-Extrusion. Der ganze Fall hat von Anfang bis Ende 6 Monate gedauert. Man kann sich sicher streiten, ob hier ein Implantat nicht schneller gewesen wäre. In diesem Fall habe ich nicht die Erstberatung durchgeführt. Ich hätte diesen Zahn eher extrahiert. Meine Laune war auch nicht unbedingt besser, als die Kofferdamligatur den ganzen „Aufbau“ herruntergerissen hat.

Auf der anderen Seite sehe ich häufig, dass zu schnell zu Implantaten geraten wird, und gerade bei jüngeren Patienten (hier knapp unter 30) darf man sich schon die Frage stellen, wie lange so ein Implantat wirklich halten soll… Ich meine, wenn ich mir manche 10 oder 15 Jahresdaten anschaue, sind die natürlich alle gut, aber meine 6er sind auch schon über 15 Jahre im Mund und keiner kommt auf die Idee, mir das als super Erfolg zu verkaufen.

Ich bin kein Fan der Kfo-Extrusion. Denn es wird schnell ein Minusgeschäft, wenn die Brackets sich lösen. Hier wurde jedes einzelne Bracket an unterschiedlichen Terminen nochmals geklebt. Dazu kommt, dass ich selber auch keine Erfahrung im Bonden von Brackets habe, was sicher nicht unwichtig ist. Interessanterweise hat sich hier mein heißgeliebtes Optibond FL als eher unpraktisch gegenüber den Universaladäsiven bewiesen. Bei einer reinen Schmelzfläche macht einem das schon Gedanken, aber wenn es zum Debonding kam, dann immer zwischen Plastikbracket und Komposit. In der zweiten Runde wurden die Brackets dann auch noch mit Aluoxid bestrahlt und mit dem Universaladhäsiv vorbereitet.

KFO Extrusion – der Fall

KFO Extrusion – Der KFO Teil

Die Extrusionphase war ungefähr 5 Wochen lang und die Retensionsphase betrug 4 Wochen.

Kfo Extrusion

KFO Extrusion – der prothetische Teil

Nach Abschluss der Extrusion habe ich erst mit Komposit die Zahnform für das PV direkt im Mund modelliert. Dabei kann der Patient zwischendurch zusammenbeissen, und ich habe schon erste Okklusionskontakte im noch weichen Komposit. Danach wurde eine normaler PV-Abfromung durchgeführt, um ein PV herzustellen. Dadurch, dass das Weichgewebe bei der Extrusion mitextrudiert wurde, habe ich vor der PV-Erstellung eine kleinere Gingivektomie durchgeführt.

Vor dem Einsetztermin ist das PV abgefallen und wir hatten eine wunderbar reizlose Gingiva. Zementiert wurde mit Panavia.

Fazit KFO Extrusion

Die reinen Materialkosten sind bei dieser Kfo-Extrusion sehr gering. Der NiTi-Bogen und die Plastik Brackets sind im Vergleich zu den Materialkosten von der Magnetextrusion gering. Aber ich mag die Kfo-Extrusion irgendwie nicht. Eine chirugische Extrusion bzw. intentionelle Replantation wäre eindeutig schneller gewesen. Auch das Weichgewebe wäre bei einer chirurgischen Extrusion vorhersagbarer dort geblieben, wo es am Anfang auch war.

Wer mehr über die intentionelle Replantation wissen will, muss sich unbedingt diesen Artikel druchlesen (Gabriel Krastl, Roland Weiger, Andreas Filippi). Für ganz faule wurde der Artikel sogar als Podcast vertont.

 

Wie geht es weiter?

Intentionelle Replantation ist schon ein sehr spannendes Thema. Vielleicht ergibt sich mal die Indikation dafür.

Seid gespannt!

Euer Team von Saure Zaehne.de

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